»Zeigen Sie mir ein Problem dieser Welt und ich gebe Ihnen das Fahrrad als Teil der Lösung.« - Mike Sinyard, US-amerikanischer Fahrradbauer
Übergewicht und die zunehmende Verbreitung von sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck sind ein zunehmendes Problem westlicher Gesellschaften.
Regelmäßige Bewegung trägt dazu bei, dieser verhängnisvollen Entwicklung entgegenzuwirken. Wer Rad fährt, ist körperlich aktiv, bringt dadurch Herz und Kreislauf in Schwung, verbessert seine Ausdauer, verliert leichter überflüssige Pfunde und stärkt sein Immunsystem.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt zur präventiven Gesundheitsförderung 150 Minuten moderate bzw. 75 Minuten intensive ausdauernde körperliche Aktivität pro Woche. Damit wird das Auftreten u.a. von Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- und Krebserkrankungen um bis zu 50 Prozent reduziert. Dabei soll die Dauer der sportlichen Betätigung mindestens zehn Minuten andauern. Die Behauptung, dass ab einem bestimmten Alter oder jahrelanger Bewegungsabstinenz körperliche Aktivität keinen Mehrwert bringt, ist schlicht falsch.
Radfahren ist besonders geeignet, um etwas für seine Fitness und seine Gesundheit zu tun. Es ist gelenkschonend, man kommt an die frische Luft, kann körperliche Aktivität mit der Bewältigung alltäglicher Wege verbinden und muss für ein Workout nicht Mitglied in einem Fitnessstudio werden. Dabei ist nicht die Intensität, sondern vielmehr die Häufigkeit des Fahrens ausschlaggebend. Bereits 30 Minuten Radfahren am Tag können laut WHO das Leben um acht gesunde Lebensjahre verlängern.
Menschen, denen das Fahrradfahren schwerfällt, können vom Fahrrad aufs Pedelec umsteigen. Dank seiner individuell anpassbaren Motorunterstützung bietet das E-Rad, auch untrainierten und gesundheitlich eingeschränkten Menschen die Möglichkeit, sich regelmäßig zu bewegen. Dank des Elektro-Antriebes können Strecken, die vorher mit dem herkömmlichen Fahrrad zu weit oder anstrengend erschienen, nun ohne größere Probleme bewältigt werden.
Mit zunehmendem Alter nehmen die motorischen Fähigkeiten ab. Das bedeutet, dass die Steuerungs- und Funktionsprozesse, die die Körperbewegung ermöglichen, in ihrer Funktion nachlassen. Die Einschränkung der Beweglichkeit in Verbindung mit einer altersbedingten Verlangsamung der Reaktionszeit können im Straßenverkehr Unfälle begünstigen. Etwa, weil der wichtige Blick über die Schulter nicht mehr richtig ausgeführt werden kann oder auf ein plötzlich auftretendes Hindernis nicht mehr ausreichend schnell mit einem Ausweichmanöver reagiert werden kann.
Dem fortschreitenden Verlust motorischer Fähigkeiten kann jedoch entgegengewirkt werden. Studien zeigen, dass die motorische Leistungsfähigkeit bei sportlich aktiven Personen höher ist als bei inaktiven. Das Trainieren der Motorik durch regelmäßige Bewegung ist bis ins hohe Alter möglich und sinnvoll.
Sportliche Aktivitäten wie Rad- und Pedelec-Fahren können die motorische Leistungsfähigkeit fördern, die Reaktionszeit verbessern und für mehr Beweglichkeit sorgen – und damit nach Expertenmeinung zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen.
Link-Tipps:
◊ Das NRVP-Projekt »E-Bikes & Gesundheit« der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) untersucht im Rahmen einer großangelegten Studie die Zusammenhänge von Pedelec-Fahren und Gesundheit.
◊ Artikel zum NPVP-Projekt »E-Bikes & Gesundheit« der MHH und den positiven Effekten des Pedelec-Fahrens für Gesundheit und Fitness auf Zeit-Online
◊ Bericht der Ärzte Zeitung online zu einer Studie zu den positiven Auswirkungen von Pedelec-Fahren auf Patienten mit Typ-2-Diabetes
◊ Bericht zu einer Studie der Universität Basel zur Gesundheitswirkung von E-Radfahren